Mein Statement zur Wolfsproblematik macht das Versagen der aktuellen schwarz-grünen Landes-regierung besonders deutlich.

Und es zeigt sich abermals, dass CDU und Grüne nicht zusammen regieren können und dürfen. Das Wohl der Menschen im ländlichen Raum wird schlicht ignoriert.

Anlass zur Sorge gibt dieser Bericht, der erneute Wolfsrisse in der Rhön dokumentiert.

Der Artikel ist so öffentlich auf der Seite der FZ abrufbar

Die aktuell vermehrt auftretenden Meldungen in Bezug auf den Wolf und Wolfsrisse sind aus meiner Sicht ein erschreckender Befund für eine mangelhafte Entscheidungsstruktur, die in der hessischen Landesregierung und insbesondere im grünen Umweltministerium zu verorten sind.

Wir wissen seit geraumer Zeit, dass sich das Wolfsgeschehen regional ausweitet. Wir hatten Rissfälle bereits in anderen Regionen Hessens. Zuletzt war ich selbst auf einer Informationsveranstaltung im Main-Kinzig-Kreis, da dort die gleichen Probleme vermehrt zu Tage treten. Und trotzdem scheint die Haltung der Regierenden auf hessischer Landesebene die, dass erst dann etwas passieren muss, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, also ein Übergriff auf den Menschen stattfindet oder ein größerer Schaden für die Allgemeinheit entsteht. Sofern man die Ursache nicht negiert und es Reaktionen gibt, erfolgen diese zu zaghaft und scheibchenweise, obwohl das Problem bekannt ist. Und am Ende (ein weiteres Problem) muss eine Minister oder eine Ministerin nicht einmal für unterlassenes Handeln haften, wenn ein größerer Schaden entsteht (aktuell sichtbar in der Causa Andreas Scheuer, wo zum Glück keine Personen zu Schaden gekommen ist).

Die Mittel, den Wolf in den Griff zu bekommen, liegen auf der Hand: die Aufnahme der Möglichkeit zur Bejagung des Wolfes in das Hessische Jagdrecht sowie die Möglichkeit, Wölfe mit Sendern auszustatten, um ein effektives Wolfsbestandsmanagement zu etablieren.

Wie wäre es einmal, anstatt wegzuschauen, aus den Erfahrungen und dem Handeln der anderen Bundesländer zu profitieren – watch & learn!

Ein weiteres Problem in dieser Politik: jeder möchte gerne sein eigenes Ding machen , anstatt good-practice Beispiele heranzuziehen, die gleichgelagerte Probleme in anderen Bundesländern lösen.

Der Wolf macht nicht an Bundesländergrenzen halt – hier hätte ich erwartet, dass wir analog zum unsäglichen Pandemiemanagement etwas lernen!

Das benachbarte Niedersachsen hat das Problem bereits frühzeitig angegangen, indem es mit der Wolfsverordnung von der Verordnungsermächtigung des § 45 Absatz 7 Bundesnaturschutzgesetz Gebrauch gemacht hat. Schon damit wäre dem Problem geholfen. 2022 ist man dort noch ein Stück weiter gegangen und hat den Wolf in das Jagdrecht aufgenommen. So wird auch das Erlegen in der Schonzeit unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt, sowie die Besenderung, die wichtig für ein valides Wolfsmanagement ist (vgl. § 28b Niedersächsisches Jagdgesetz).

Für mich als vernunftorientierter Mensch und Liberaler stellt sich natürlich die Frage, warum der Staat nicht dort die Schwerpunkte setzt und handelt, wo es wirklich notwendig ist und warum schnelle, naheliegende und effektive Lösungen nicht umgesetzt werden, sondern verschleppt werden.

Die derzeitige hessische Landesregierung bindet wohl die Absprache, dass man den ländlichen Raum – quasi als „Spielwiese“ – den Grünen überlassen hat, die vermutlich der Umweltministerin applaudieren, weil das Aussterben einer Tierart verhindert wird. Die Entscheidung wenig bis nichts zu tun hat damit eine rein ideologische Dimension, obwohl hier – gerade nach dem andere Bundesländer anders gehandelt haben – zwingende Sachgründe für ein schnelles Aktiv werden im Vordergrund stehen müssen.

Stattdessen wird der grüne moralische Zeigefinger – noch grün glasiert durch NABU und BUND – denen gegenüber erhoben, die proaktiv etwas tun möchten.

Für die betroffenen Landwirte in der Region und in der Rhön ist das schade, ihnen sollte klar gemacht werden: solange der Gesetz- und Verordnungsgeber dem lange bekannten Problem nicht effektiv entgegengewirkt hat, müssen Vermögensschäden aus einem zusätzlichen Wolfsfonds unbürokratisch ausgeglichen werden. Bei eklatanten Fehlentscheidungen wäre im Übrigen eine Haftung von Ministern und Ministerinnen wünschenswert. Es ist nicht schwer, für eine Ministerhaftung eine gerichtsfeste Rechtsgrundlage zu schaffen, damit sachgerechtes und nicht ideologiegesteuertes Handeln wieder zur politischen Leitlinie in Hessen und in Deutschland wird.